Wenn dem Service an der Tankstelle die Luft ausgeht

Mein Fahrzeug hat Treibstoff benötigt. Also habe ich eine Tankstelle meines Vertrauens aufgesucht. Ich denke, ich kann mich dort als Stammkundin bezeichnen.

 

Während des Betankungsvorganges wollte ich die Zeit nutzen und den Reifendruck überprüfen. An den gewohnten Stellen neben den Zapfsäulen konnte ich zu meiner Verwunderung keinen Kompressor finden. Beim Bezahlvorgang erkundigte ich mich, wo die Kompressoren sind.

 

"Wir dürfen die Kompressoren draußen nicht mehr bereitstellen, Anweisung vom Chef", erklärte mir jemand vom Personal sehr selbstbewusst. Auf die Frage warum, erhielt ich folgende Antwort "Die Fahrradfahrer nehmen uns die ganze Luft weg, das geht so nicht".

 

Vor Verzweiflung über diese Haltung und ob meines hohen Anspruchs an Servicequalität war ich kurz sprachlos. Die Szene hätte auch in einem Kabarett vorkommen können.

 

Ich erhielt einen Kompressor um die Überprüfung durchführen zu können. Als ich beim ersten Reifen etwas Luft nachfüllen wollte bemerkte ich, dass der Kompressor leer war und zuerst das Gerät mit Luft befüllen musste. Dieser Vorgang nimmt etwas Zeit in Anspruch und meine Verärgerung wurde größer. Das Druckluftgerät musste ich danach selbst wieder in den Tankstellenshop zurückbringen. Das hat mir die Servicekraft beim Aushändigen des Gerätes recht forsch mitgeteilt.

 

Ich bin selbst oft mit dem Fahrrad unterwegs und nutze die Druckluftgeräte an Tankstellen. Gleichzeitig bin ich als Fahrzeuglenkerin zahlende Kundin. Dieser Umstand wurde bei der Entscheidung "des Chefs" eher nicht berücksichtigt.

 

Natürlich kann es sein, dass es im Sommer eventuell zu einem "Stau" von Fahrradfahrern kommt und die Fahrzeuglenker nicht zu den Zapfsäulen kommen. Doch auch für diese Situationen könnte es bestimmt eine für alle zufriedenstellende Lösung geben.

 

In einer Branche wie dieser hat der Kunde durchaus die Wahl, wo er sein Fahrzeug betankt. Sehr wahrscheinlich nicht bei einer Tankstelle, wo man als Fahrradfahrer abgewiesen bzw. sogar ignoriert wird.

 

Ein ehrlicher Blick durch die Kundenbrille könnte hilfreich sein!

 

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